Erna Woll

Bild des Komponisten
Geburtsjahr: 1917-2005
Über den Komponisten:

Erna Woll (geb. 23. MĂ€rz 1917 in St. Ingbert, gest. 7. April 2005 in Augsburg). 1936-1938 studierte sie evangelische Kirchenmusik in Heidelberg, wo der junge Wolfgang Fortner sie im Tonsatz unterwies. 1940-1944 folgte ein Kompositionsstudium an der MĂŒnchner Akademie der Tonkunst bei Joseph Haas und Gustav Geierhaas. Ein parallel dazu absolviertes Schulmusikstudium beendete sie mit einem glĂ€nzenden Examen. Zwischen 1946 und 1948 studierte sie dann Katholische Kirchenmusik an der Kölner Musikhochschule. Bereits in frĂŒhen Chorwerken ist ihr durchaus zeitstilistisch geprĂ€gter (Distler, Kodaly, Pepping u.a.), aber darin sehr eigen­stĂ€ndiger, hoch kantabler und atmosphĂ€rischer Chorstil deutlich erkennbar. Auch reifte sie zur versierten Praktikerin heran und avancierte zur fĂŒhrenden deutschen Chorkomponistin. Erna Wolls Werkverzeichnis zĂ€hlt mehr als 200 Nummern. Es handelt sich dabei vielfach um zyklisch angelegte Kompositionen, unter denen die vokalen Gattungen dominieren, aber auch Orgelmusik und Kammermusik vertreten sind. Erna Woll wurde mehrfach fĂŒr ihr Schaffen geehrt. Neben einer Reihe von Kompositionsprei­sen wurde ihr 1993 fĂŒr ihre Verdienste um die Katholische Kirchenmusik das pĂ€pstliche Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“ verliehen, 1999 dann das Bundesverdienstkreuz.Die Vokalkompositionen, stets vertont nach bewusst ausgewĂ€hlten, oft hintergrĂŒndigen, auch provokanten, anklagenden oder kritischen Texten wichtiger Autoren vor allem der Gegen­wart, waren und sind ganz unverkennbar Botschaften fĂŒr die Menschen unserer Zeit: Glau­bensbotschaften der kritischen ökumenischen Christin, kĂ€mpferische Friedensbotschaften, Zeugnisse der Gottessucherin, Zeugnisse auch einer neuen ökumenischen Marienverehrung und immer wieder die Advents-, Weihnachts- und Osterbotschaften in einer neuen Sicht.