Beschreibung
Die vorliegende Literatursammlung stellt für den Orgelunterricht und das gottesdienstliche Orgelspiel eine Auswahl aus 500 Jahren europäischer Orgelmusik bereit. Neu ist die Anordnung der Stücke in vier Gruppen und im Schwierigkeitsgrad aufsteigend:
Freie Stücke manualiter, freie Stücke pedaliter, Liedbearbeitungen manualiter und pedaliter.
Die Sammlung ist für Lernende und Lehrende gedacht und entspricht in ihrer stilistischen Breite der Vielfalt an gottesdienstlichen Situationen, die ein abwechslungsreiches und fantasievolles Orgelspiel erfordern. Stücke aus alten „Unterrichtsklassikern” wurden nur in begründeten Einzelfällen aufgenommen. Mit Hilfe der Sammlung kann die Technik des Orgelspiels anhand der Problemstellung der jeweiligen Stücke sukzessiv erarbeitet werden und muss nicht durch trockene, vom Literaturspiel getrennte Übungen erfolgen. Die Lernfelder Fingersatz, Artikulation, Phrasierung, Agogik, Koordination und Unabhängigkeit von Händen und Füßen, Tonart, Registrierung und Dauer der Stücke waren Kriterien für die Bestimmung des jeweiligen Schwierigkeitsgrades.
Auf die Eintragung von Finger- und Fußsätzen wurde verzichtet, wenn sie nicht vom Autor selbst mitgeteilt wurden. Ihre Erarbeitung soll dem Unterricht überlassen bleiben. Hinweise zur Registrierung finden sich in der Regel nur dann, wenn sie vom Autor stammen.
Leichte Lesbarkeit hatte Vorrang vor dem originalen Notenbild. So sind z. B. alle Stücke, die Pedalspiel vorsehen, auf drei Systemen gesetzt. Die meisten der manualiter spielbaren Stücke sind auch auf anderen Tasteninstrumenten spielbar.
Drei Verzeichnisse im Heft 14 dienen der schnellen Erschließung der Sammlung:
1) Ein Inhaltsverzeichnis, das der Anordnung der Stücke nach Schwierigkeitsgrad folgt. Bei den freien Stücken sind die Tonarten angegeben. Die Liedbearbeitungen verwenden die Tonarten des Evangelischen Gesangbuches.
2) Ein Verzeichnis der Liedbearbeitungen nach den Nummern des Evangelischen Gesangbuchs und ein Verzeichnis in alphabetischer Reihenfolge der Liedanfänge.
3) Ein alphabetisches Verzeichnis der Komponisten mit Angabe ihrer aufgenommenen Stücke und mit kurzen Biogrammen.
4) Eine kurze Erklärung der Abkürzungen bei englischen (amerikanischen) und französischen Stücken ist zum Schluss angefügt.
Die Sammlung ist Frucht meiner über 30-jährigen Unterrichtstätigkeit. Die Musikbibliothek des Evangelischen Stifts Tübingen, die viele Noten und Lehrwerke des 19. Jahrhunderts bewahrt hat, leistete mir außerdem wertvolle Dienste und barg manche Entdeckung.
Die Sammlung widme ich in Dankbarkeit meinem Orgellehrer KMD Prof. Gerd Witte.
Hans-Peter Braun, im Januar 2010