Beschreibung
Am 10. Sonntag nach Trinitatis, dem „Israelsonntag“, ist das Gedenken an die Shoa unausweichlich. Richard von WeizsĂ€cker vermochte es, zum 40. Jahrestag des Kriegsendes zu formulieren, welche Tiefe solchem Gedenken angemessen ist und wozu es fĂŒhren kann und soll; seine Worte eröffnen deshalb die Kantate. Im ĂŒbrigen kommen darin nur die beiden Evangelien des Sonntags zur Sprache – und zwei Texte, die in Konzentrationslagern entstanden sind: eine Stimme des angefochtenen Glaubens (in der strengen Form des Sonetts) und eine Stimme unerwarteter, bewegender Feindesliebe.
„Eine herbe, harte Tonsprache; ein meist homophoner, textlich gut verstĂ€ndlicher Chorsatz, eine Stimme vielfach auf einem gleichbleibenden Ton, der quasi als stĂŒtzendes RĂŒckgrat fĂŒr darum herum schwieriger AusfĂŒhrendes dient: EindrĂŒcklich!“ (Musik & Gottesdienst, 2/2008)